Stiftungsuniversität abgelehnt!

Am heutigen Mittwoch fand im Schloß die Senatssondersitzung zur Umwandlung der Universität Osnabrück in eine Stiftungsuniversität statt.
Um 14:30 Uhr begann mit außergewöhnlich vielen Gästen aus allen Statusgruppen die außerordentliche Senatssitzung. Der Grund für das große Interesse war Top 3, die eben genannte Umwandlung der Universität in eine Stiftung.
Zu Beginn des Tops wurden zuerst noch einige offene Detailfragen zur möglichen Umwandlung geklärt sowie einige Prämissen mit denen die Beschlussempfehlung des Präsidiums verbunden sein sollte, abgeändert. Eine längere Debatte entstand aus dem Punkt, dass die Universität Osnabrück sich zum jetzigen Zeitpunkt noch in Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi befindet. Hier wurde vom studentischen Senator Rene Hornstein beantragt, dass, sofern sich der Senat für eine Umwandlung in eine Stiftungsuni ausspricht, dieser Beschluss erst nach Abschluss der Verhandlungen mit der Gewerkschaft in Kraft treten solle. Dies wurde vom Präsidium mit der Begründung abgelehnt, dass dadurch der Zeitplan zur Gründung einer Stiftung stark gefährdet sei und so eine Schaffung der Stiftung wie geplant im Januar '13 nicht mehr möglich sei.

Der Antrag wurde mit 11 Nein-Stimmen, 7 Ja-Stimmen und einer Enthaltung in geheimer Abstimmung abgelehnt. Da danach kein Diskussionsbedarf mehr bestand, wurde direkt mit der ebenfalls geheimen Abstimmung über die Stiftungsuniversität begonnen.

Diese Abstimmung endete mit 10 Ja-Stimmen und 9 Nein-Stimmen, was eine Ablehung des Antrags auf Überführung der Universität Osnabrück in eine Stiftung zufolge hatte, da die nötige Zweidrittelmehrheit deutlich verfehlt wurde.
Das Präsidium, insbesondere Präsident Rollinger zeigt sich darüber deutlich enttäuscht und sprach von einer verpassten Chance, einige Zuschauer applaudierten. In informierten Kreisen hatte sich die Niederlage der Befürworter allerdings in den letzten Tagen abgezeichnet.

Im Anschluss äußerten sich mehrere der Hochschulpolitik nahe stehende Studierende derart, dass die Idee der Stiftungsuniversität u.a. auch daran gescheitert sei, dass das Präsidium es nicht geschafft habe, die Mehrheit der Statusgruppen von der Vorteilen einer solchen Stiftung zu überzeugen und sich nicht kritisch genug mit den Bedenken einzelner auseinandersetzte, sowie bei der Vermittlung des Projekts ausschließlich positive Fakten herausstellte.
Aus der Hochschulleitung nahe stehenden Kreisen war zu erfahren, dass man über den mangelnden Mut vieler Senatsmitglieder den Schritt zur Stiftungsuniversität zu gehen sehr enttäuscht war.