Veranstaltung: Familie, Subjekt und moderne Geschlechterordnung

Am Donnerstag den 06. Februar 2014 um 19 Uhr im Raum 15/133 richtet der AStA zusammen mit dem autonomen Referat für Lesben und andere Frauen sowie der Initiative Sprünge und der Initiative für gesellschaftskristische Inhalte folgende Veranstaltung aus:

Familie, Subjekt und moderne Geschlechterordnung – Eine geschlechtertheoretische Re-Lektüre der Kritischen Theorie

Wenn man von der Kritischen Theorie spricht, kommen „autoritärer Charakter“ und die „Dialektik der Aufklärung“, „Kulturindustrie“ und der „eindimensionale Mensch“ in den Sinn. Dagegen scheint es, die Kritische Theorie habe Geschlechterverhältnisse von ihrer ansonsten doch sehr umfassenden Gesellschaftskritik ausgenommen.
Wie im Vortrag herausgearbeitet werden soll, spielt „Geschlecht“ in den Überlegungen der Kritischen Theorie zur Konstitution des bürgerlichen Subjekts jedoch eine zentrale Rolle. So versteht diese das Subjekt eben nicht als ein transzendentales, das damit ein „geschlechtliches Neutrum“ wäre, sondern reflektiert Unterschiede in der Konstitution „männlicher“ und „weiblicher“ Subjekte. Ausgehend von der „Dialektik der Aufklärung“ und den „Studien über Autorität und Familie“ sollen die konstitutiven Zusammenhänge rekonstruiert werden, welche die ältere Kritische Theorie zwischen bürgerlichen Eigentums- und Geschlechterverhältnissen sieht. Anschließend soll versucht werden, diese Einsichten für eine feministische Kritik gegenwärtiger Entwicklungen in den Geschlechterverhältnissen fruchtbar zu machen. Sind wir heute tatsächlich längst schon alle selbst emanzipiert, wie nicht nur Kristina Schröder meint? Oder haben wir es nicht viel eher mit einer neoliberalen Flexibilisierung von Geschlechterverhältnissen zu tun, der gegenüber es festzuhalten gelte: „Keine Emanzipation ohne die der Gesellschaft“ (Theodor W. Adorno)?

Zur Referentin: Barbara Umrath hat Erziehungswissenschaften, Psychologie und Soziologie an der Universität Augsburg und der New School for Social Research, New York studiert und war lange Jahre in feministischen Projekten in Deutschland und Mexiko aktiv. Aktuell ist sie Kollegiatin im Graduiertenkolleg „Geschlechterverhältnisse – Normalisierung und Transformation“ der Universität Basel und arbeitet an einer Promotion zu Geschlecht und Kritischer Theorie.

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