Neustes zur geplanten Schließung der Kunstgeschichte

In seiner Sitzung am 15. November 2017 hat der Senat der Universität Osnabrück die Pläne des Präsidiums zur Schließung des Kunsthistorischen Instituts und damit der Studiengänge im Fach Kunstgeschichte abgelehnt. Nach dem Fachbereichsrat des Fachbereichs 1 hat damit nun auch das zweite für diese Entscheidung relevante Gremium an der Universität die Schließung abgelehnt.

Diese Ablehnungen sind allerdings lediglich Stellungnahmen und können vom Präsidium übergangen werden. Darauf, dass es tatsächlich gewillt ist, der Haltung der Gremien der universitären Selbstverwaltung zu folgen, bestehen bisher keine großen Hoffnungen. So ließ der Vizepräsident für Hochschulentwicklung und Strategie wissen, dass das Präsidium auf die Diskussion seiner offenbar schon feststehenden Entscheidung liebend gerne verzichtet hätte. Die Stellungnahmen von Senat und Fachbereichsrat sollten deshalb augenscheinlich nur aufgrund gesetzlicher Vorgaben eingeholt werden.

Dem Präsidenten dagegen scheint die bloße Idee der universitären Selbstverwaltung suspekt zu sein: Er fordert, dass Entscheidungen wie eben solche über die Schließung von Instituten und Studiengängen besser außerhalb der Universität getroffen werden sollten.

Es steht also zu befürchten, dass das Präsidium seinen Entschluss, das Kunsthistorische Institut zu schließen, umsetzen wird. Dieser Entschluss ist an der Universität Osnabrück allerdings nicht mehrheitsfähig. Bei einem Vorantreiben seiner Pläne würde die Missachtung des Präsidiums für demokratische Prozesse und Entscheidungen auch in der Praxis offenkundig.

Wir fordern daher das Präsidium der Universität Osnabrück auf, die Pläne zur Schließung des Kunsthistorischen Instituts und der damit verbundenen Studiengänge zu verwerfen. Außerdem fordern wir das Präsidium noch einmal nachdrücklich auf, sich beim Land Niedersachsen für eine bessere Grundfinanzierung der Hochschulen einzusetzen, statt sich willig den herrschenden Konkurrenzmechanismen zu unterwerfen.