Solidarität mit der Alice Salomon Hochschule in Berlin-Hellersdorf

Via: Lernfabriken Meutern
Wir solidarisieren uns mit der demokratischen Entscheidung der Alice Salomon Hochschule Berlin in Berlin-Hellersdorf

Wir solidarisieren uns mit der Studierendenschaft und den Hochschulangehörigen der Alice-Salomon-Hochschule in Berlin-Hellersdorf, die eine basisdemokratische Entscheidung gegen Sexismus und zur Neugestaltung der Südfassade getroffen haben. Momentan ist hier ein Gedicht zu lesen, das, mit geschult männlichem Künstlerblick, Frauen mit Blumen und Straßen gleichsetzt. Jetzt sollen im Abstand von 5 Jahren immer wieder neue Gedichte von Preisträger*innen des Alice-Salomon-Poetik-Preises zu lesen sein.
Diese Entscheidung, und vor allem der demokratische Beschluss der Neugestaltung als solcher, wird im Moment massiv von Rechten und Konservativen angegriffen. Drohungen, Online-trolling, Selbstveropferungen, antifeministsche Hassreden und andere mittlerweile bekannte rechte Strategien, richten sich gegen die Hochschulleitung und alle am Entscheidungsprozess Beteiligten.
Vor allem wird dabei die sexistische und antidemokratische Agenda von Akteur*innen, die sich über die Entscheidung empören, sichtbar. Mit dem Vorwurf gegen die ASH, sie würde mit der Neugestaltung der Wand Zensur oder gar „Kulturbarberei“ betreiben (Monika Grütters, Bundeskulturstaatsministerin, CDU) wird bewusst verleugnet, dass die Hochschulangehörigen sich aktiv und demokratisch dazu entschieden haben, den Hochulraum umzugestalten und sich gegen Sexismus zu positionieren.
Mit dem Argument der Kunstfreiheit wird die Objektifizierung von Frauen gerechtfertigt, obwohl die Kunst (also das Gedicht) durch neue Kunst ersetzt werden soll. Nur, dass es sich diesmal um Kunst handeln wird, deren Inhalte weder implizit noch explizit sexistisch sind.