RICHTIGSTELLUNG: NOZ Artikel zu Coronaregelungen an der Universität Osnabrück

Mit großem Interesse haben wir heute den NOZ-Artikel zur Kenntnis genommen, in der die Vize-Präsidentin der Universität zum Corona-Schutz-Konzept der Universität Stellung nimmt.
Auch den AStA erreichen täglich Nachrichten von Studierenden, die Missstände an den Sicherheitsmaßnahmen sowie deren Durchsetzung anprangern und besorgt um Ihre Sicherheit sind.
Mit Blick auf die Darstellung der Vize-Präsidentin zur Situation an der Universität möchten wir deshalb einige korrigierende Anmerkungen machen:
    
Zur Impfquote:
D
ie 90 Prozent Impfquote unter Studierenden, von denen die Vize-Präsidentin in dem Artikel spricht, sind geschätzt. Eine Erhebung hat nicht stattgefunden.
 
Zu den Kontrollen:
In den meisten Gebäuden finden weiterhin keine Kontrollen statt. Am Juridicum reicht es zum Teil irgendeinen QR-Code aus zwei Metern Entfernung hochzuhalten. Es gibt also in zwei Gebäuden (EW und Juridicum) Kontrollen, in den übrigen über 80 Gebäuden wird sich darauf verlassen, dass die Dozierenden (ohne eine Richtlinie an die Hand bekommen zu haben) das schon irgendwie regeln.
 
Der Eindruck, der beim Lesen des Artikels entsteht, dass eine zentrale Grundlage für die Kontrollen geschaffen wurde, ist falsch. Die geschätzte Impfquote gepaart mit den Nachweiskontrollen, die kaum durchgeführt werden, suggerieren in dem Artikel eine falsche Idee von "Sicherheitsvorkehrungen", die an der Universität getroffen wurden. Zusätzlich werden Impfdurchbrüche immer häufiger und werden hier nicht berücksichtigt. Studierende haben außerdem zu keinem Zeitpunkt Informationen bekommen, ob und bei wem sie sich melden müssten, wenn sie sich mit Corona infiziert haben.
Die Cov-Pass-App bietet die Möglichkeit QR Codes auf ihre Gültigkeit zu überprüfen, während die einfache Überprüfung der Studierendenausweise keine Aussagen darüber trifft, ob 3G erfüllt wird.
 
Zum Impfstatus:
In der Lernplattform Stud.IP wird der Impfstatus NICHT abgefragt. Es tauchte lediglich zu Beginn der Vorlesungszeit ein Popup auf, welches weggeklickt werden konnte und keine Versicherung des*der Studierenden zur Einhaltung der 3G verlangte. (Screenshot anbei. Eine alternative Version wurde kurz vorher als PopUp Fenster angezeigt, in dem es möglich war einen Häkchen zu setzen, dass man die 3G Auflagen erfüllen würde. Dieses Fenster konnte man aber ebenfalls ohne das Häkchen zu setzen einfach wieder schließen. Einige Studierende haben keine der beiden Versionen jemals zu Gesicht bekommen.)
 
Zum System der Platzzuweisungen:
Das System ist momentan so aufgebaut, dass die Plätze von 1 beginnend nacheinander vergeben werden. Heißt: in einem Raum mit 100 Sitzplätzen und 40 Teilnehmern sitzen die Teilnehmer mit jeweils einem freiem Platz zwischen Ihnen direkt aneinander. Die Verantwortlichen von Stud.IP geben selbst an, dass dieses System nicht optimal sei und verweisen darauf, dass die Dozierenden auch die Sitzplätze eigens erfassen können, sodass ein größerer Abstand bei mehr freien Plätzen möglich ist. Die ist den meisten Dozierenden aber leider nicht bekannt.
 
Zu Corona-Fällen an der Universität:
Zu der Aussage "An der Universität hat es noch keinen einzigen Corona-Fall gegeben" - 
In einem Treffen mit studentischen Vertreter*innen hat der Betriebsarzt schon in der ersten Vorlesungswoche von einem Coronafall berichtet.
Ob sich Studierende in der Universität angesteckt haben, können wir nicht feststellen.

Uns sind jedoch mehrere Fälle von Studierenden bekannt, die eine Corona-Infektion gemeldet haben und vorher in Vorlesungen und Seminaren saßen. Der Betriebsarzt der Uni kann hier sicherlich weitere Auskünfte geben.

 
Zur Ausweitung des Wachdienstes: 
Solange es keinen Wachdienst an jedem Gebäude gibt und für die Lehrenden und Studierenden nicht ersichtlich ist, wer wo und wie zuständig ist für die Kontrollen, werden einige Menschen mehr an den ohnehin schon kontrollierten Eingängen keine Verbesserung der Sicherheit an der Uni bringen. Es braucht eine flächendeckende zentrale Organisation der 3G Kontrolle und mehr hybride Lehrangebote.
Alternativ zu einer zentralen Organisation wäre es möglich, dass die Dozierenden zu Beginn jeder Veranstaltung den 3G-Status der Studierenden prüfen würden.