Treffen der EU-Bildungsminister*innen in Osnabrück - Protest gegen die Bildungspolitik

Am 16.09. treffen sich in Osnabrück die EU-Bildungsminister*innen um eine „stärkere Förderung der beruflichen Ausbildung in der EU“ zu diskutieren, auch die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Ausbildung sollen Gegenstand des Treffens sein. 
Wir als AStA der Uni Osnabrück wollen dieses Treffen zum Anlass nehmen, um unseren Protest gegen die Bildungspolitik auf die Straße zu tragen. 
Wir wollen dabei ganz bewusst auch auf die Situation von Auszubildenden eingehen und uns solidarisieren. Nur zusammen können wir erfolgreich für bessere Studien- und Ausbildungsbedingungen kämpfen und die Entscheidungsträger*innen sind ohnehin dieselben. 

Denkt an Masken und haltet Abstand!

 
Finanzielle Hilfe für Studierende und Auszubildende und Nicht-Anrechnung des Semesters bzw. Verlängerung des Ausbildungsjahres. 
Für viele Studierende war es nicht möglich, dieses Semester im gewohnten Rahmen zu studieren. Zum einen litt die Qualität der Lehre unter dem digitalen Semester und zum anderen verloren viele Studierende ihre Jobs, konnten sich nicht mit anderen Kommiliton*innen austauschen, weniger an Prüfungen teilnehmen usw. Dieses Semester war also für nahezu alle Studierenden schwerer und in der Regel mit weniger Lernerfolgen zu bewältigen, hat aber trotz vielfacher finanzieller Einbußen genauso viel Geld gekostet. Für viele Auszubildende zeichnete sich ein ähnliches Bild. Viele Berufsschultermine sind ausgefallen und nahezu die komplette Vorbereitung auf die Abschlussklausuren. Teilweise sind die Abschlussprüfungen nach hinten verschoben worden, was für viele zur Folge hatte, dass sie spätere Arbeitsverhältnisse nicht eingehen konnten und dementsprechend einen Lohnverlust zu verzeichnen hatten. Für viele Auszubildende bedeutete die Corona-Krise auch den Verlust ihres Jobs oder dass sie keine neuen Stellen gefunden haben, da Firmen in Kurzarbeit keine neuen Arbeiter*innen einstellen dürfen. 
Deswegen fordern wir zum einen eine ernstzunehmende finanzielle Hilfe für Studierende und Auszubildende sowie eine Nichtanrechnung des Semesters bzw. Verlängerung des Ausbildungsjahres. Außerdem sind Langzeitstudiengebühren zu erstatten. Speziell für Niedersachsen fordern wir eine Verlängerung der Regelstudienzeit, denn in den allermeisten Bundesländern ist diese bereits umgesetzt bzw. für 80% der Studierenden in Deutschland gilt diese bereits. 
 
Bessere Bezahlung für Lehrkräfte und andere Angestellte an den Bildungseinrichtungen
Mit Beginn der Corona-Pandemie wurde in vielen Bildungseinrichtungen ad hoc auf digitale Lehre umstellt. Bereits erstellte Lehrpläne und Seminargestaltungen mussten schnell umgestaltet werden und sich in die technische wie pädagogische Umsetzung eingearbeitet werden. Auch wenn dies aus Gründen des Infektionsschutzes sinnvoll ist, bedeutete es für viele Lehrkräfte eine Mehrarbeit, welche nicht bezahlt wurde. An dieser Stelle dürfen sich Lehrende und Lernende nicht gegeneinander ausspielen lassen. Als Lernende haben wir ein Interesse an besserer Bezahlung und besseren Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte, da dies auch eine bessere Lehre ermöglicht.
Deswegen fordern wir eine bessere Bezahlung der Lehrkräfte, insbesondere für die weiterhin stattfindende unbezahlte Mehrarbeit. Aber auch für alle anderen Angestellten an den Bildungseinrichtungen fordern wir bessere Bezahlung oder Entschädigung. Immerhin können die auch schon ohne Corona-Krise schlecht bezahlten Reinigungskräfte nichts für die Pandemie.
 
Öffnung des BAföGs
Schon vor der Corona-Krise haben wir ein bedarfsdeckendes und elternunabhängiges BAföG gefordert. Spätestens mit der Corona-Krise und dem Wegfall vieler Jobs von Studierenden muss diese Öffnung des BAföGs nun umgesetzt werden. 
 
Kein sinnloser oder ausbildungsfremder Einsatz von Auszubildenden am Arbeitsplatz
Auszubildende dürfen aktuell nicht einfach freigestellt werden, was dazu geführt hat, dass Auszubildende acht Stunden in einer Halle herumstanden oder zu Tätigkeiten genötigt wurden, die nicht zu den Inhalten der Ausbildung passten. Dadurch hatten viele nicht die Möglichkeit, Praxiserfahrungen zu sammeln,die für den Erfolg der Berufsausbildung essentiell sind.
Deswegen fordern wir die Möglichkeit der Freistellung und dezentrale Prüfungen, welche sich daran orientieren, was die Auszubildenden auch in der Praxis lernen konnten. 
 
Kein Einsatz von Auszubildenden für Tätigkeiten, die nicht dem Ausbildungszweck dienen! 
Tags: