Zur Vorherrschaft des Adels im Antifeminismus - Vortrag von Andreas Kemper

Zur Vorherrschaft des Adels im Antifeminismus - Vortrag von Andreas Kemper
 

Veranstaltungsreihe: Antifeminismus und "Neue" Rechte

 

Wann? 27.10. 18 Uhr

Wo? Buchhandlung zur Heide

 

Der Antifeminismus tritt heute als Opferideologie auf. Mal sollen die Männer die Opfer sein (maskulistischer Antifeminismus), mal die 'traditionelle Familie' (familistischer Antifeminismus).
 
Der familistische Antifeminismus mit seinen Forderungen nach Verbot von Abtreibung, Ehe für alle, Sexualaufklärung, wird – so die These des Vortrags - dominiert vom Standesadel. 1918 wurde zwar der Adelsstand abgeschafft wurde, nicht aber das sehr gut vernetzte Milieu des Standesadels. Dass dieses reaktionär-geschlechterpolitisch aktiv ist, zeigt ein Blick auf die Namen der Akteur*innen des Familismus: Beatrix von Storch, Hedwig von Beverfoerde, Gloria von Thurn und Taxis, Mathias von Gersdorf, Paul von Oldenburg, die Löwenstein-Wertheim-Rosenbergs, die Heeremanns, … und obwohl in Österreich Adelsbezeichnungen verboten sind, ließe sich die Reihe antifeministischer Akteur*innen dort fortsetzen, beginnend mit den Habsburger*innen. Und sie alle heiraten 'standesgemäß' und bilden so den wohl wirkmächtigsten politischen Familienclan in Europa, eng verbunden mit rechtskatholischen Verbänden wie Legionäre Christi, Opus Dei, TFP oder Piusbruderschaft.
 
Nach dem Vortrag des Soziologen Andreas Kemper (Münster) gibt es ausreichend Zeit für Fragen und Diskussionen.