Bildung und Demokratie

Inhalt

Themenreihe Bildung und Demokratie

Mit der Ringvorlesung „Universitäre Bildung – Von Humboldt bis Bologna“ hat das Präsidium der Uni Osnabrück eine Plattform geschaffen, um seine Sicht auf das Chaos der Bologna-Reformen darzustellen. Diese Veranstaltung wurde explizit ins Leben gerufen, um nach den Protesten im 'Heißen Herbst' „den Dialog mit den Studierenden fortzusetzen.“ Allerdings schließen die bisher vorgestellten Themen der Ringvorlesung weder an die Argumentation der Studierenden an, noch boten die Vorträge von Hrn. Künzel und Hrn. Czada Gelegenheit zur Diskussion. Die waren offensichtlich auch nicht gewollt, sonst hätte das Präsidium einen Raum auswählen können, der nicht sofort für andere Vorlesungen benötigt wird.
Trotz Humboldt und Bologna

Da wir mit der Präsidiumsfarce nicht einverstanden sind, wollen wir unsere Kritik und alternative Konzepte zu den vorherrschenden Institutionen im Ausbildungs-, Schul-, und Unisystem präsentieren. Deshalb startet am 26.04.2010 die „Themenreihe Bildung und Demokratie - Trotz Humboldt und Bologna“, um Fragen aufzugreifen, die bei den letztjährigen Protesten aufgeworfen wurden. Es wird Vorträge und Inputs zu vielen Themen geben und im anschließend stattfindenden philosophischen Café wird genügend Raum für ausführliche Diskurse, eigene Ideen und Gedanken sein.
Dem Bolognaprozess etwas Positives entgegensetzen

Gerade in Zeiten, in denen Bildung aus ökonomischen Gründen abgeschaft wird, gilt es auf ihre Wichtigkeit für die Entwicklung des Menschen zu beharren. Wir wollen aufzeigen, dass dieses hierarchische und konditionierende Bildungssystem demokratische Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen aushöhlt. Wir wollen diese Bedingungen nicht mehr hinnehmen, die uns ausschließlich auf ein Berufsleben abrichten sollen, das - im selben Geist wie die Bolagna-Reformen - fortdauernd sozialen Ausschuss, Selektion und Depression produziert. Es wird höchste Zeit eigene Vorstellungen zu entwickeln, was Bildung sein und wozu sie dienen soll. So können wir dem Angriff namens Bolognaprozess etwas Positives entgegensetzen.
Ein Ort für kritische Wissenschaftspraxis jeglicher Disziplinen

Themen der Veranstaltungen sind die kritische Reflexion unserer Studiensituation, unserer Universität und ihres Kontexts in unserer Gesellschaft. Wir wollen damit Alternativen zum gängigen Diskurs aufzeigen, eine Gegenöffentlichkeit zur präsidial gestalteten Ringvorlesung schaffen und die Meinungsbildung der Studierendenschaft mit einem Gegenangebot/alternativem Angebot zur Ringvorlesung unterstützen.

Veranstalter

AStA – Referat für Hochschulpolitik
Hochschulinformationsbüro der Osnabrücker Gewerkschaften (HIB OS)
Initiative zur Förderung von Demokratisierung, Emanzipation und freier Bildung (DEBil)
Gewerkschaftlichen Studierendengruppe Osnabrück

Veranstaltungen

Für nähere Informationen zu den jeweiligen Veranstaltungen bitte den Titel anklicken

Wintersemester 2010/11

  • 27.10: René Hornstein und Patrick Seele: "Studienproteste gestern und heute" - Multimedialer Vortrag mit Fokus auf die Protestbewegung in Osnabrück seit 2005 mit anschließender Diskussion

 

Sommersemester 2010

  • 26.04: Prof. Wolff-Dietrich Webler: "Gebt den Studierenden ihr Studium zurück" - Studium zwischen Humboldt und Bologna.
  • 05.05: Fabian Gödeke: Machtstrukturen und die Perspektiven kritischer Bildung
  • 06.05: Ansgar und René: "Deine Wirklichkeit bestimmt das Parlament" - Wie die Reform des niedersächsischen Hochschulgesetzes sich auf unseren Studienalltag auswirken wird
  • 11.05: Richard Lauenstein (GEW): Bildungsperspektiven in Zeiten neoliberaler Restauration - Was können und müssen BildungsgewerkschafterInnen tun?
  • 20.05: Bruno Preisendörfer: Bildung und Interesse
  • 25.05: Prof. Reiner Braun: Verantwortung der Hochschule in einer demokratischen Gesellschaft
  • 03.06: Henrik Radewald (Referent für Fachschaften): Universitäre Prüfungsverwaltung/ Zusammenlegung der Prüfungsämter (Podiumsdiskussion)
  • 17.06: Friederike Habermann: Der Homo Oeconomicus und das Andere
  • 24.06: "CHE stoppen": Das CHE als Lobby-Organisation im Bildungssektor
  • 01.07: Emanuel Kapfinger: Kritik am Humboldtschen Bildungsbegriff
  • 08.07: Marco Briese: Entschulung der Gesellschaft