Blog

 

 

Offener Brief als Reaktion auf einen Artikel in der NOZ „Osnabrücker Professor kritisiert Schwulen-Lobby“ vom 09.11.2014:

Sehr geehrter Herr Prof. i. R. Dr. phil. Manfred Spieker,

mit Erschüttern mussten wir feststellen, dass wir, die Homo-Lobby, ihre Gefühle verletzt haben. Natürlich ist Homosexualität nicht gleichzustellen mit der guten alten Ehe. Vielmehr sollte gleichgeschlechtliches Begehren und gar der Ausbruch aus Geschlechternormen unter Strafe gestellt werden. Schließlich sind dadurch die Ehe und die ganze Menschheit gefährdet! Wenn wir uns alle wie „Conchita Wurst“ (die ja im wahren Leben Tom Neuwirth heißt, sich aber trotzdem für die Homosexualität entschieden hat und dann auch noch als Frau verkleidet auftritt) verhalten würden, wäre es um die kommende Generation geschehen.

Natürlich sollte diese neue Generation auch nicht zur Akzeptanz von Homosexualität erzogen werden – denn dann würden sie ja alle selber schwul, lesbisch oder gar trans* oder inter*! Und immerhin steht bekanntlich in der Bibel nur die genaue Wahrheit und dort wird doch ständig vom Zusammenleben von „Mann und Frau“ gesprochen. Okay, es gibt auch Ernährungsgebote, die kaum beachtet werden und selbst die Vermischung verschiedener Textilien in einem Kleidungsstück ist verboten – aber das sind Nebensächlichkeiten im Vergleich zu den durch uns, die Homo-Lobby, gebrochenen Regeln.

Und selbstverständlich sind auch „Männlichkeit und Weiblichkeit“ nicht konstruiert – denn im Alten Ägypten galten Schminke und Röcke nicht als männlich und in der katholischen Kirche tragen die Geistlichen niemals Gewänder, die „typisch weiblichen“ Kleidern verblüffend ähnlich sehen.

Wir entschuldigen uns noch einmal sehr aufrichtig, dass wir Ihre fragilen Privilegien als weißer, heterosexueller, finanziell abgesicherter cis-Mann durch unsere Arbeit angreifen. Da wir Ihre Gefühle offensichtlich nicht bedacht haben, werden wir ab sofort unsere Selbstbestimmung, unsere eigenen Gefühle und unsere Bürgerrechte fallen lassen und uns ganz nach ihren top-aktuellen, sehr gesellschaftsnahen Regeln verhalten.

Mit freundlichen Grüßen,

Das Autonome Schwulen*referat der Uni Osnabrück Das Referat für Lesben* und andere Frauen*
(i.A. der Homo-Lobby) 

 

 

Osnabrück, den 11.11.2014

Stellungnahme der Fachschaft katholische Theologie der Universität Osnabrück zu dem Artikel 
„Osnabrücker Professor kritisiert Schwulen-Lobby“ aus der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) vom 09.11.2014.
 
Als Studierendenvertreter_innen der katholischen Theologie Studierenden der 
Universität Osnabrück, können wir angesichts dieses Artikels der NOZ kein 
Stillschweigen bewahren. 
Als katholische Christen fühlen wir uns dem Geiste des Zweiten Vatikanischen 
Konzils verpflichtet und definieren unser christliches Leben als eines, das die 
Menschheit und den Menschen an sich als Ebenbild Gottes sieht, welchem so eine 
unendliche und unverletzliche Würde zukommt, ungeachtet Ihrer_Seiner Ethnie, 
Religion, Geschlecht, Gender oder Sexualität.
Im Sinne des Konzils lehnen wir jede Form von Diskriminierung ab, (GS 29)1 „Doch 
jede Form einer Diskriminierung in den gesellschaftlichen und kulturellen 
Grundrechten der Person, sei es wegen des Geschlechts oder der Rasse, der Farbe, 
der gesellschaftlichen Stellung, der Sprache oder der Religion, muss überwunden 
und beseitigt werden, da sie dem Plan Gottes widerspricht.“2
Wir sehen uns als Christen auch der Aussage Christi verpflichtet, „Richtet nicht, 
damit ihr nicht gerichtet werdet!“ (Mt 7, 1), deshalb sagen und versuchen wir zu 
leben, dass wir allen Menschen mit Toleranz begegnen, alles andere wäre 
Heuchelei. Toleranz meint aber nicht die bloße Akzeptanz, sondern auch den 
Respekt vor dem Lebensentwurf des anderen Menschen. 
Als Christen sollen wir auch in geschwisterlicher Liebe allen Menschen begegnen 
und in ihnen „Christus als Bruder sehen“3 (GS 93).
In tiefer Verbundenheit zu allen Menschen
Eure Fachschaft katholische Theologie Osnabrück.
 
Literatur
Rahner, Karl (Hgg.), Vorgrimmler, Herbert (Hgg.), Kleines Konzilskompendium. 
Sämtliche Texte des Zweiten Vatikanischen Konzils, Freiburg i. Br. (2008)35.
 
____________________________________________________________
Anmerkung:
1 GS steht für die pastorale Konstitution „Gaudium et spes“
2 Kleines Konzilskompendium, 476.
3 Kleines Konzilskompendium, 552.

 

 

Hier finden sich Informationen zu von uns organisierten Veranstaltungen seit dem Sommer 2013.

  • Demonstration gemeinsam mit dem Autonomen Referat für ausländische Studierende gegen Rassismus in der schwul-lesbischen Szene am Samstag, den 24.08.2013, zum Anlass der queerbeats-Party im Alando Palais, die von Gay in May e.V. organisiert wurde.

  • Fr, 18.10.2013 ab 13 Uhr im AStA, Alte Münze 12: SemestereröffnungsBRUNCH gemeinsam mit dem Referat für Lesben und andere Frauen
  • Do, 24.10.2013 18 Uhr c.t. Raum 11/211, Schloss: Filmvorführung gemeinsam mit dem Referat für Lesben und andere Frauen

  • Sa, 26.10.2013 ab 22 Uhr vor dem Alando, Pottgraben 60: Protestaktion gegen Rassismus in der homosexuellen Szene Osnabrücks, anlässlich der 2. queerbeats-Party von Gay in May e.V., gemeinsam mit dem Autonomen Referat für ausländische Studierende und der Initiative zur Förderung von Demokratisierung, Emanzipation und freier Bildung

  • Di, 29.10.2013 18 Uhr c.t. Raum 15/134, EW-Gebäude: „Homo und doch normativ: Die Osnabrücker homosexuelle Szene und ihre Ausschlüsse am Beispiel von Gay in May und der Queerbeat-Partyreihe im Alando“ – Vortrag und Diskussion gemeinsam mit dem Referat für ausländische Studierende und der Initiative für Demokratisierung, Emanzipation und freie Bildung

  • Do, 31.10.2013 16 Uhr c.t. Raum 15/130, EW-Gebäude: „Wie kann ich gerechter sprechen? - Ist eine diskriminierungsfreie Sprache möglich?“ - Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. lann hornscheidt, HU Berlin

  • Di, 5.11.2013 ab 18.30 Uhr Raum 15/115, EW-Gebäude: Erstes Treffen einer offenen, wöchentlichen Gruppe für LSBT*QFI*+Menschen, also für lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, queere, feministische, sich als Frau selbstbezeichnende und inter* Studierende, sowie für Menschen, die sich gerne mit diesen Gruppen verbünden möchten.

  • Di, 12.11.2013 ab 18.30 Uhr Raum 15/115, EW: Zweites Treffen der offenen, wöchentlichen LSBT*QFI*+Gruppe mit einer Einführung in das Thema trans* - hier ein Link zur Präsentation ("Prezi").

  • Do, 14.11.2013 18 Uhr c.t. Raum 11/213, Schloss: „Transphobie und normalisierte Gewalt gegen Trans*Menschen“ - Vortrag, Spoken Word Performance und Diskussion von und mit Tamás Jules Fütty, HU Berlin.

  • In Planung für November 2013: Einrichtung eines Arbeitskreises an der Universität Osnabrück zur Erarbeitung von Bedürfnissen von trans*Studierenden und zur Erarbeitung von Maßnahmen, welche die Universität ergreifen kann, um diesen Bedürfnissen entgegen zu kommen. - Wer hierbei mitarbeiten möchte, kann sich gerne bei uns melden!

  • In Planung für Januar 2014: Veranstaltung über die aktuelle Situation homosexueller Menschen in Russland, insbesondere zu Zeiten der olympischen Spiele - kann leider aus organisatorischen Gründen nicht statt finden.

  • Fr, 24.01.2014 18 Uhr c.t. Raum 22/E25 (Juridicum, Heger-Tor-Wall 14): Zwei Ansätze zur LSBT-Schulaufklärung - Eine Unterhaltung zwischen Osnabrück und Kopenhagen. Zwei kurze Vorträge zur Sensibilisierung von Schüler_innen im Alter von 11-14 Jahren in Bezug auf lesbische, schwule, bisexuelle und trans* Lebenswelten. Selbstvorstellungen der Arbeitsweisen Osnabrücker Schulaufklärungsgruppe SchLAu und des Kopenhager Schulaufklärungsprojekts The Normstormers.

  • Sa, 25.01.2014 10:00 Uhr s.t. bis 18:00 Uhr und So, 26.01 10:00 Uhr s.t. bis 15:00 Uhr Raum 22/E25 (Juridicum, Heger-Tor-Wall 14): Wochenendseminar zum normkritischen Ansatz an LSBT-Schulaufklärung. Kris Evan Vinther leitet das Kopenhagener LSBT-Schulaufklärungsprojekt The Normstormers und wird ein Wochenendseminar geben, um in die theoretischen Ansätze und konkreten Übungen hinter dem Projekt einzuführen. Die Veranstaltung wird auf Englisch stattfinden, auf Nachfrage wird eine Flüsterübersetzung durchgeführt. Eine Anmeldung zur Teilnahme wird bis Mittwoch, 22.1 an schwulenreferatos @ web . de erbeten. Falls Schlafplätze benötigt werden, können wir möglicherweise behilflich sein. 

  • Die erste FABULÖS-Party - eine antirassistische, queere Party mit Awarenessteam, Dragshow, Ausstellung und elektronischer Musik im Unikeller. Am 22.02.2014. Eintritt bis 22:22 Uhr frei, danach 3€. 

 

 

Für das Sommersemester 2014 haben die autonomen Referate für ausländische Studierende, für Lesben* und andere Frauen* und für Schwule* ein gemeinsames Veranstaltungsprogramm vorgelegt. Dies wird Anfang Mai als Broschüre vorliegen und im AStA (Alte Münze 12) sowie an verschiedenen studentischen Orten (Mensa, Bibliothek) zu finden sein. Hier nun die elektronische Version davon in good, old html. Wenn Du auf die Titel klickst, springst Du direkt zu dem Ankündigungstext der Veranstaltung nach unten auf dieser Seite.

Kurzübersicht Sommersemester 2014

6. Mai 2014, Dienstag, 18:00 bis 22:00 Uhr, Hörsaal 15/128 & AStA-Gebäude  
Referent_in: Magda Albrecht 
     
8. Mai 2014, Donnerstag, 17:00 Uhr, Mahnmal „Der Gefesselte“
Referent_in: Patrick Seele
 
10. Mai 2014, Samstag, ab 21:00 Uhr, Unikeller Osnabrück  
 
12. Mai 2014, Montag, 19:00 Uhr, Raum 15/E16   
Referent_in: Carol Hagemann-White
 
13. Mai 2014, Dienstag, 19:00 bis 22:00 Uhr, Raum 41/E07  
 
17. Mai 2014, Samstag, 20:00 Uhr, SubstAnZ   
 
20. Mai 2014, Dienstag, 19:30 bis 22:00 Uhr, Raum 22/E25
 
24. Mai 2014, Samstag, 22:00 Uhr, gegenüberliegende Seite des Alando Palais

 
05. Juni 2014, Donnerstag, 19:00 Uhr, Raum 22/E25
Referent_innen: Christopher Gottwald und Sarah Bouars
 
10. Juni 2014, Dienstag, 19:00 Uhr, SubstAnZ    
Referent_in: Antje Prust
 
12. Juni 2014, Donnerstag, 19:00 bis 22:00 Uhr, Raum 22/E25  
Referent_in: Maik Hoppe
 
17. Juni 2014, Dienstag, 20:00 Uhr, Hörsaal 15/10
 
18. juni 2014, mittwoch, 16:00 bis 18:00 Uhr, hörsal 11/213 
referierx: lann hornscheidt
 
21. Juni 2014, Samstag, 13:00 bis 19:00 Uhr, Raum 22/106   
Referent_in: Kollektiv aus Berlin 
 
 
Hier nun die Vorstellung der Veranstaltungen mit Ankündigungstexten und Datum, Uhrzeit und Raumangaben.
 
(Mein) Fett ist politisch (mit anschließendem BufFETT)
 
Body Shaming (das Ab- und Bewerten von Körpern) und Fat Shaming (Diskriminierung von dicken_fetten Körpern) insbesondere von als weiblich kategorisierten Körpern gehören zu den heterosexistischen Grundprinzipien unserer Gesellschaft. Körpernormierungen – angefangen von Kommentaren zum Essverhalten bis zur ärztlichen Verschreibung einer Abnehmkur – sind dabei so normalisiert, dass selbst Menschen, die sich als feministisch verstehen, keinen Widerspruch darin sehen, sich die Lust am Essen zu versagen, weil diese mit Zunahme von Körpergewicht und Fett_sein assoziiert wird. Die Diskriminierung und Stigmatisierung von dicken_fetten Menschen und ihren Körpern ist eng verknüpft mit verschiedensten Formen von Diskriminierung. So orientiert sich die Idee eines "perfekten" Körpers an sexistischen, fettfeindlichen, rassistischen und ableistischen Maßstäben. Dicke_fette Menschen müssen stets als Negativbeispiel in Zeiten neoliberaler Selbstoptimierung herhalten. In dem Vortrag wird dem gesellschaftlichen Norm_al-Zustand eine fat positive Perspektive entgegengestellt und einige Grundsätze der Fat Empowerment / Fat Acceptance Bewegung vorgestellt. Im Kern geht es um körperliche Selbstbestimmung und darum wie alle – egal mit welchem Gewicht – von Fat Empowerment profitieren können.
 
Magda Albrecht ist Bloggerin beim feministischen Gemeinschaftsblog maedchenmannschaft.net. Sie ist politische Bildnerin zu queer_feministischem Aktivismus und Körperpolitiken und Musikerin bei Totally Stressed.
Referent_in:  Magda Albrecht
Veranstaltet von: Autonomes Fem*ref und Autonomes Schwulen*referat
Datum:  6. Mai 2014, Dienstag 
Uhrzeit: 18:00 bis 22:00 Uhr   
Ort:                   EW-Gebäude, Hörsaal 15/128 
        Seminarstraße 20, 49074 Osnabrück 
 
No Diet Day // Internationaler Anti-Diät-Tag am 6.Mai
Nach Magdas Vortrag möchten wir euch ab ca. 20h zu einem fetten Buffet im AStA einladen, um mit euch den Internationalen Anti-Diät-Tag zu feiern! 
Mit einer Vielzahl an vegan/vegetarischen Köstlichkeiten wollen wir frei vom gesellschaftlich verordneten Kalorienzählen lecker schlemmen und so den Abend gemeinsam ausklingen lassen. 
Eigene Buffet-Beiträge sind natürlich gerne gesehen, aber kein Muss.
Veranstaltet von: Fem*ref und das FAB-SLI*Q-T*eam
Datum:            6. Mai 2014, Dienstag 
Uhrzeit: Nach Magda Albrechts Vortrag (ca. 20:00 Uhr)  
Ort:                   AStA-Gebäude
        Alte Münze 12, 49074 Osnabrück
 
 
Gedenkveranstaltung für die homosexuellen Opfer zum Tag der Befreiung vom Hitlerfaschismus
 
Der 8. Mai 1945 war für die deutschen Homosexuellen kein "Tag der Befreiung". Die Kontinuität der Verfolgung, nicht zuletzt durch den einschlägigen Paragrafen 175, kennzeichnet die Zeit von 1871 bis 1969/1973/1994, insbesondere aber die Periode zwischen 1935 und 1969. Für die deutschen Homosexuellen war die Kaiserzeit liberaler als die Adenauerzeit, die die Verfolgungspolitik der Nationalsozialisten - mit Ausnahme der Konzentrationslager - fortsetzte. Während die Urteile gegen Homosexuelle bis 1945 inzwischen aufgehoben worden sind, gelten diejenigen der Zeit nach 1945 bis heute! Eine Rehabilitierung der Männer, die nach 1945 aufgrund des Paragrafen 175 verurteilt wurden, steht bisher aus. Sie gelten in der Bundesrepublik weiterhin als Straftäter.
Am 10. März 1994, also vor 20 Jahren, hat der Deutsche Bundestag jedoch die vollständige Streichung eben dieses "Schwulenparagrafen" beschlossen. Nicht unbedingt aus Überzeugung – der Anschluss der DDR und eine notwendige Rechtsangleichung ließen kaum eine andere Wahl.
Heute schauen wir mit entsetzen auf die Entwicklung der Verfolgung und Unterdrückung von LGBTQ*-Menschen in Ländern wie Uganda und Russland. Doch nicht nur unsere eigene jüngste Geschichte, sondern ganz aktuelle Ereignisse wie beispielsweise der Backlash in Baden-Württenberg bei der Diskussion um die Integration des Thema "Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt" in einen Bildungsplan ermahnen uns zur Reflektion und der Erledigung unserer eigenen Hausaufgaben.
Referent_in:  Patrick Seele
Veranstaltet von: Autonomes Schwulen*referat 
Datum:  8. Mai 2014, Donnerstag
Uhrzeit: 17:00 Uhr   
Ort: Mahnmal „Der Gefesselte“ an der Kunsthalle Dominikanerkirche, Hasemauer 1 
 
Fabulös II - Queere, antirassistische Party im Unikeller
 
Mit einem Klick auf die kleinen Bilder kannst Du die Partyflyer in voller Grösse betrachten.
Vorschau Vorderseite Plakat Fabulös II Rückseite Plakat Fabulös II
Am Samstag, den 10.05.2014 findet die zweite queere, antirassistische Party Fabulös im Unikeller statt. Einlass beginnt um 21:00 Uhr und ist bis 22:05 Uhr kostenfrei. Ab 22:05 Uhr kostet der Eintritt 3€.
come as you are. 
egal, 
ob homo*, bi*, a*,
pan* oder hetero*,
egal, ob trans*, inter* oder cis,
egal, ob single, polyamourös, oder vergeben,
egal, ob du auch nur die hälfte dieser begriffe kennst,
egal, ob laut oder leise,
ob lila oder pink,
egal, ob bier oder schaumwein.
alle sind willkommmen, um zu feiern.
 

Wie entsteht sexuelle Gewalt, und was macht den Umgang damit so schwierig?

Es gibt heute einen breiten gesellschaftlichen Konsens, Gewalt für verwerflich zu halten; wenn aber Gewalt und Sexualität vermischt erscheinen, werden die Reaktionen zwiespältig, verunsichert, schwankend.
Das gilt sowohl für die Wahrnehmung der Taten selber, als auch für den Umgang mit Täter und mit Opfer gleichermaßen, so scheint es. Dabei geht gerade sexuelle Gewalt uns besonders nahe, verletzt besonders tief. Im Vortrag wird zum einen darauf eingegangen, welche Bedingungen und Faktoren die sexuelle Gewalt ermöglichen oder fördern, zum anderen darauf, wie die Ambivalenzen im Umgang damit zu erklären sind.
 
Veranstaltet von: Projektgruppe emancipate!
Carol Hagemann-White ist Erziehungswissenschaftlerin, ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt in der Auseinandersetzung mit Gewalt gegen Frauen und Männer. Sie hat in den 70er Jahren das erste Frauenhaus in Deutschland wissenschaftlich begleitet.
 
Referent_in: Carol Hagemann-White
Veranstaltet von: Projektgruppe emancipate!
Datum:  12. Mai 2014, Montag
Uhrzeit: 19:00 Uhr   
Ort: EW-Gebäude, Raum 15/E16,  Seminarstraße 20, Universität Osnabrück
 
 
 
Was ist das FAB-SLI*Q-T*eam?
 
FAB-SLI*Q-T*eam ist ein Akronym aus verschiedenen geschlechtlichen und sexuellen Indentifikationen (also zum Beispiel feministisch/fem/frauisiert, asexuell/agender/Ally, bisexuell/bigender, schwul, lesbisch, intergeschlechtlich/ intersexuell, queer/questioning, transgender/transgeschlechtlich/transsexuell/
tuntig ...). 
Dahinter verbirgt sich ein bunt gemischter Haufen engagierter Aktivist_innen, die maßgeblich an der Organisation der in diesem Heft aufgeführten Veranstaltungen beteiligt sind.
 
Wir haben uns im Wintersemester 2013/2014 auf Initiative des Schwulen*referats und des Fem*refs gegründet und unsere Gruppe wächst seit dem stetig an. In gemütlicher Atmosphäre treffen wir uns wöchentlich bei Tee und Keksen, um über verschiedene Themen rund um Diskriminierung und Emanzipation zu diskutieren und nicht zuletzt unsere Ideen in Taten umzusetzen.
 
Neben politischen Aktionen wie einem Drag-Flashmob in der Mensa haben wir im vergangenen Semester die erste FABULÖS! mitorganisiert, die Anfang Mai erneut stattfinden soll. 
 
Wenn ihr uns persönlich kennenlernen und/oder selber im FAB-SLI*Q-T*eam aktiv werden möchtet, seid ihr herzlich zu unseren Treffen eingeladen oder könnt uns auch gerne über die Referate (Fem*ref und Schwulen*referat) kontaktieren. 
 
Unser nächstes Treffen findet am Dienstag, den 13. Mai um 19 Uhr in Raum 41/E07 (Altes Kreishaus, Neuer Graben 40) statt. Sonst findet ihr uns auch bei den Veranstaltungen in dieser Broschüre. Über einen Emailverteiler und eine Facebook-Gruppe könnt ihr auch dann über aktuelle Themen informiert bleiben, falls ihr nicht regelmäßig zu unseren Treffen kommen wollt oder könnt. 
 
The FAB-SLI*Q-T*eam is an open (gender & sexuality) norm-critical group for everybody. 
 
 
 
 
Lesung, Vortrag und Diskussion
am Samstag, 17.05.2014 um 20 Uhr
im SubstAnZ, Frankenstraße 25a
 
 
Welches Geschlecht haben deine Socken?
Was ist Genderterror?
Und fährt der Inter*Trans*Express auch wirklich bis Queertopia?
 
Gelesen werden Kurzgeschichten und Gedichte vom Alltag und Widerstand als Genderoutlaw. Mal traurig, mal komisch, mal wütend - oder einfach nur verwirrt von dieser 2-Geschlechter Matrix und der Suche nach dem Weg da raus.
 
Wer mehr wissen möchte über das Leben zwischen den Geschlechtern kann hier fündig werden:
zum Thema Inter* :              
http://zwischengeschlecht.org              
http://dritte-option.de               
     
zu Trans*:
 
Erläuterungen zu Begriffen:
 
Inter*: Ein Mensch der*die genetisch (aufgrund seiner Geschlechtschromosone) und/oder anatomisch (aufgrund seiner Geschlechtsorgane) und/oder hormonell (aufgrund des Mengenverhältnisses der Geschlechtshormone) nicht den Vorstellungen von eindeutig weiblich oder eindeutig männlich entspricht. 
Die Medizin spricht hier von DSD (siehe unten). 
Selbstbezeichungen sind z.B. Hermaphrodit , Zwitter, intersexueller Mensch-oder eben Inter* wobei das Sternchen die Vielfalt an Identitäten und Selbstbezeichnungen deutlich machen soll.
 
Trans*: Menschen die sich trotz vermeintlich eindeutiger biologischer Zuordnung nicht oder nicht nur mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizieren.
z.B. Transfrauen, Transmänner, Transgender
 
 
Queer: Begriff wurde ursprünglich als Schimpfwort verwendet, gegen Leute die von traditionellen Geschlechterrollen als Frau oder Mann und/oder traditionellen Beziehungsmodellen (hetero romantische Zweierbeziehung) abweichen.
Heißt übersetzt sowas wie „pervers“. Wurde sich dann vor allem von einer politischen (vor allem) schwul-lesbischen (aber auch) trans-inter Community als offensive Selbstbezeichnung wieder angeeignet.
 
Cis: Bezeichnung für Menschen, die sich in ihrem Geburtsgeschlecht wohl fühlen und in diesem Leben wollen.
 
Veranstaltet von:   Autonomes Schwulen*referat, Autonomes Fem*ref,  FABSLI*QT*eam
Datum:  17. Mai 2014, Samstag
Uhrzeit: 19:00 Uhr   
Ort: SubstAnZ, Frankenstrasse 25a 49074 Osnabrück
 
 
 

Gay means white and queer means rich?! - Gründe der Demo gegen das Alando Palais (Vortrag mit Diskussion)
 

Gay means white and queer means rich?!

Gay in May feiert Queerbeat-Party im Alando und definiert damit die Osnabrücker schwul-lesbische Szene als weiß und bürgerlich

Wie soll die schwul-lesbische Szene in Osnabrück idealerweise sein? Wer darf sich dort zuhause fühlen? Wessen Perspektiven und Bedürfnisse werden als zentral gesetzt und wessen als randständig?

Die autonomen Referate, das FAB-SLI*Q-T*eam und verschiedene Osnabrücker Aktivist_innen gegen Rassismus in der schwul-lesbischen Szene wünschen sich, dass verschiedenste Perspektiven berücksichtigt werden. Die Szene sollte nicht nur für Homosexuelle offen stehen, die weiß1 sind, bürgerlich und die sich mit ihrem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizieren. Nein, wir wünschen uns, dass queere, bisexuelle und homosexuelle Schwarze2 Menschen und People of Colour3 mitgedacht werden. Dass transgeschlechtliche und intergeschlechtliche Menschen jedweder Sexualität und race4 als zugehörig begriffen werden. Dass das Einkommen und die Kleiderwahl keine Rolle spielen, wenn es darum geht, sich als queere oder als LSBTQFI-Gemeinschaft einen Raum zum Feiern zu nehmen.
Um so eine utopische Szene zu schaffen, ist es unter anderem nötig, dass weiße Queers und Homosexuelle die Ohren öffnen für die Erfahrungen und Perspektiven von People of Colour.
Trotz eines intensiven Auseinandersetzungsprozesses zwischen Schwarzen und weißen Aktivist_innen mit dem Gay in May-Team seit dem Sommer 2013, feiert Gay in May seine Abschlussparty sowie seine Partyreihe unter dem Namen „Queerbeat“ im Alando Palais.
Diese bürgerliche „Edel“-Diskothek steht – wie eine Reihe weiterer Diskotheken, in denen auch Parties für Homosexuelle gefeiert werden – in der öffentlichen Kritik aufgrund seiner mittlerweile jahrzehntelang währenden rassistischen Einlasspraxis. Die autonome Referate des AStAs stehen mit mehreren Menschen in Kontakt, die aufgrund ihrer Hautfarbe und konstruierten Rasse4 von Türsteher_innen des Alando abgewiesen wurden.
Das Gay in May-Orgateam verschließt also seit nun fast einem Jahr seine Ohren und führt dennoch regelmäßig „queere“ Parties im Alando durch. Dadurch wird der Begriff „queer“, einem allgemeinen Trend folgend, weiter zu einem Modebegriff weißer Homosexueller, obwohl er von Queers of Colour in klar antirassistischer und antibürgerlicher Haltung begründet wurde.

Die Abschlussparty des jährlichen Gay in May-Festivals ist nicht irgendeine schwul-lesbische Party, sondern das symbolische Herz der offiziellen, Osnabrücker schwul-lesbischen Szene.

Wir nehmen nicht hin, dass dieses Herz nur Weißen offen stehen soll. Darum veranstalten wir am Dienstag, den 20.5 um 19:30 Uhr in Raum 22/E25 (Juridicum) einen Vortrag zu den Hintergründen des Konfliktes mit Gay in May, den Hintergründen der rassistischen Einlasspraxis des Alando Palais und zeigen Alternativen auf, wie eine offene und inklusive Szene aussehen könnte. Um der Öffentlichkeit und Gay in May zu zeigen, was wir von ihrem Weghören und ihrer Partylaune halten, die rassistischen Strukturen in Kauf nimmt, rufen wir desweiteren zu einer Demonstration gegenüber dem Alando Palais, Pottgraben 60, am Abend der Queerbeat-Party am Samstag, den 24.5 um 22:00 Uhr auf.
Denn queer ist nicht gleich weiß und bürgerlich! Denn es gibt Menschen in der Osnabrücker queeren Szene, die Rassismus ernst nehmen und bekämpfen! Schließ Dich uns an! Komm zum Vortrag, zur Demo oder zum FAB-SLI*Q-T*eam!

1,2,3,4 Anmerkungen: Um deutlich zu machen, dass Rasse/race ein Konstrukt ist, aber dennoch machtvoll und als Grundlage vielfältigster Diskriminierungen dient, schreiben wir Begriffe Rasse, race und weiß kursiv. Aus Respekt vor der politischen Selbstbezeichnung Schwarz und Person/People of Colour schreiben wir diese groß.

Veranstaltet von: Autonomes Schwulen*referat, FAB-SLI*Q-T*eam und Osnabrücker Aktivist_innen gegen Rassismus in der schwul-lesbischen Szene
Datum: 20. Mai 2014, Dienstag
Uhrzeit: 19:30 Uhr
Ort: Seminarraum 22/E25, Juridicum,
Heger-Tor-Wall 14, 49074 Osnabrück

 

 

Demo gegen das Alando Palais
 

 

Erneut feiert Gay in May e.V. im Alando Palais

Erneut folgt der Aufruf zu rassismuskritischen Aktionen

Gay in May e.V. richtet in diesem Jahr wieder im Mai die schwul-lesbischen Kulturtage in Osnabrück aus. Hierzu gehört auch die geplante Party am 24. Mai 2014.
Diese Party soll im Penthouse Club des Alando Palais statt finden. Das Alando Palais ist aber in der Kritik für seine rassistische Einlasspraxis an der Tür: Hier wurden in der Vergangenheit gezielt Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe aussortiert. Auch wurden Menschen mit Verweis auf ihre nicht-deutsche Staatsangehörigkeit abgewiesen. Des weiteren wurden Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit mit Verweis auf ihre Hautfarbe nicht herein gelassen. Auch Haarfarbe wird von Zeugen als Einlasskriterium beschrieben. Die betroffenen Menschen wurden mit Kommentaren wie „Du armer Schwarzer, komm mir nicht mit Rassismus, geh weg!“ (NOZ, 04.12.2012) abgewiesen.
Dies sind rassistische Diskriminierungen. Sie sind völlig haltlos und werden durch das Alando Palais nicht begründet. Oder sie werden unter Verweis auf das Hausrecht begründet. Rassistische Diskriminierungen sind aber nicht durch das Hausrecht zu begründen.
Gay in May e.V. bezweifelt, dass das Alando Palais rassistische Einlasspolitiken verfolgt.
Gay in May e.V. war nicht bereit, auf der Suche nach einem anderen Veranstaltungsort Kompromisse einzugehen. Dadurch wurden die Erwartungen/Anforderungen von Gay in May e.V. an die Osnabrücker schwul-lesbische Szene deutlich: weiß, (finanziell) gut situiert, im Besitz einer „schicken“ Gaderobe, „bürgerlicher“ Habitus, körperlich befähigt!
Indem Gay in May e.V. seine Party im Alando Palais feiert, unterstützt Gay in May e.V. rassistische Einlasspolitiken.
Weiter gedacht: Als schwul-lesbischer Verein sind Gay in May e.V. selbst Betroffene von Diskriminierungen. Gay in May e.V. ist bereit, dass schwule oder lesbische Menschen oder Menschen, die ihre Solidarität mit schwulen oder lesbischen Menschen ausdrücken wollen, aufgrund ihrer Haut- und/oder Haarfarbe, sowie unter Verweis auf ihre Staatsangehörigkeit durch die Einlasspraxis des Alando Palais rassistisch diskriminiert werden. Wenn Gay in May e.V. sich intersektionalem Handeln verschrieben hätten, würden sie die rassistischen Diskriminierungen durch das Alando Palais nicht unterstützen. Intersektionalität bedeutet, dass sich verschiedene Formen von Diskriminierungen überlagern und verstärken können und deswegen auch gemeinsam bekämpft werden müssen.

Alle Menschen, die am 24. Mai 2014 mit Gay in May e.V. im Alando Palais feiern, unterstützen und fördern die rassistische Einlasspolitik des Alando Palais.

Wir wollen dies nicht hinnehmen – Wegschauen ist wie mitmachen!

Kommt am 24. Mai 2014 ab 22h VOR das Alando Palais (Pottgraben 60, Osnabrück), um dort Widerstand gegen alltäglichen Rassismus (an der Tür) sicht- und hörbar zu machen und ein Zeichen für eine intersektionale, kritisch-reflektierte schwul-lesbische Szene zu setzen.

Veranstaltet von: Autonomes Referat für ausländische Studierende, Autonomes Fem*ref, Autonomes Schwulen*referat, FAB-SLI*Q-T*eam und Osnabrücker_innen gegen Rassismus
Datum: 24. Mai 2014, Samstag
Uhrzeit: 22:00 Uhr
Ort: gegenüberliegende Seite des Alando Palais, Pottgraben 60, 49074 Osnabrück 

 

 
 
Polyamorie
wenn die Liebe fließt...
 
Ein Vortrag über das Glück, mehrere Menschen zu lieben.
Und darüber, wie das möglich sein kann.
 
Polyamorie („Viele Lieben“) steht für die Idee, zur gleichen Zeit mehrere Menschen lieben und mit ihnen Beziehungen leben zu können. Die Grundlage dafür sind Offenheit, Ehrlichkeit und Achtsamkeit allen Beteiligten gegenüber.
Es geht darum, liebevoll mit mir und anderen umzugehen und herauszufinden, was wir miteinander wollen. Ich muss mich nicht automatisch in das bestehende Beziehungmodell Monogamie begeben, sondern kann meinen ganz eigenen Weg finden, Verbundenheit, Liebe und Sexualität zu leben.
Ist Eifersucht verlernbar?
Wie entstehen Vertrauen und Verbindlichkeit?
Ist Polyamorie mit Familie lebbar?
Ich bin seit über 20 Jahren auf der Suche nach Antworten auf diese Fragen und lebe seit 13 Jahren polyamor. Dabei habe ich festgestellt, dass diese Philosophie nicht nur mein Leben verändert, sondern eine gesellschaftliche Vision von Freiheit, Konkurrenzlosigkeit und Solidarität beinhaltet. Ich freue mich auf einen offenen Austausch!
 
Christopher Gottwald
43, Berlin, Schauspieler, Regisseur
 
Referent_innen:  Christopher Gottwald und Sarah Bouars
Veranstaltet von: Autonomes Fem*ref und Autonomes Schwulen*referat der Universität Osnabrück
Datum:  05. Juni 2014, Donnerstag
Uhrzeit: 19:00 Uhr  
Ort: Seminarraum 22/E25, Juridicum, Heger-Tor-Wall 14, 49074 Osnabrück
 
 
 
Antje Prust Rolligkeit Performance lazy eyes
Performance
„Rolligkeit - Trying Catwomanship“ ist eine Performance über die Erfindung der Hysterie als Reclaiming einer weiblichen Superheldinnen-Identität. In sieben Leben als Catwoman affirmiere ich die Verbindung von Monstrosität und Weiblichkeit als transformatives Potential und Superpower. Purrfection suits, furreal maunzmerism, Katzenmusik, licks and promises und maunzifestos: I am a wasted pussy, hear me roar! 
Von und mit Antje Prust. In English, German and Meow. ca. 35 min.
 
Antje Prust Rolligkeit Performance Praesentation
Vortrag+Diskussion
Titel: „Künstlerische Praxis als kritische Forschung“
Antje Prust stellt ihre künstlerischen Arbeitsweisen Uglification, Onomautonomy und Amateurismus vor und spricht über ihr interdisziplinäres Projekt „Rolligkeit“ als eine performative Recherche mit und über die Geschichte der Hysterie: von der antiken Vorstellung eines Wahnsinn auslösenden, im Körper wild umherwandernden Uterus über die Produktion eines Krankheitsbildes hysterischer Frauen im Hôpital de la Salpêtrière Ende des 19. Jahrhunderts. Welche Impulse und Grenzen birgt der Diskurs von Kunst und Wissenschaft? 
 
Bio
Antje Prust ist Performerin, Regisseurin und Autorin. Sie studierte Schauspiel in Berlin und den Masterstudiengang Performance Studies an der Universität Hamburg.
Ihre Arbeiten bewegen sich im ZwischenRaum von Performance Art, Darstellender Kunst und raumgreifenden Installationen. 
Ihre Arbeiten wurden zu internationalen Festivals eingeladen und europaweit gezeigt.
 
Referent_in:  Antje Prust
Veranstaltet von:   Initiative Autonomes Seminar Kritische Psychologie in Kooperation mit dem FABSLI*Q-T*eam
Datum: 10. Juni 2014, Dienstag
Uhrzeit: 19:00 Uhr  
Ort: SubstAnZ, Frankenstrasse 25a 49074 Osnabrück
 
 
 
 
Wenn man an ein Konzert – ob Bach oder Black Metal – denkt, denkt man zuerst an Musik. Klingend bewegte Formen. Ausdruck von Emotionen, Übermittlung von Freude, Partylaune, meditativen Stimmungen, andachtsvoller Erfülltheit. Das Geschlecht der Ausführenden ist dabei meist zweitrangig. 
Ist es das?
Ist es egal ob Romeos Julia von einem Mann oder einer Frau gespielt wird? Hört sich ein Kastraten-Cäsar genau so an, wie eine Sopranistin in Vollplatte?
Das Geschlecht eines Gegenüber ist eine der ersten Schubladen, in die wir Menschen gerne einsortieren. Wir sehen einen Körper, hören eine Stimme und nehmen Bewegungen wahr und schließen daraus, welches Geschlecht unser Gegenüber wohl hat.
Körper, Bewegung und Stimme werden im auf-die-Bühne bringen mehr als nur Alltag, sie werden herausgekehrt und dienen den Aufführenden als Werkzeug der Darstellung – einer Rolle oder der eigenen Person. 
Welche Rolle dabei Geschlecht als Kategorie spielt, welche (teilweise abstrusen) Merkmale wir an Darsteller*innen, die wir auf der Bühne sehen, Anlegen, wie Urteile schon vor der ersten gesungenen Note gefällt werden und warum female fronted metal-bands und Händels Londoner Oper doch nicht so unterschiedlich sind, erfahrt ihr in diesem Vortrag.
 
Maik Hoppe (23) studierte historische Musikwissenschaften (UHH) und Musiktheater-Regie (HfMT) in Hamburg. Langjährige Mitarbeit im Queer-Referat der UHH, den Lesbisch-Schwulen Filmtagen/International Queer Film-Festival Hamburg und dem Schulaufklärungs-Projekt "soorum".
 
Referent_in:  Maik Hoppe
Veranstaltet von: Autonomes Schwulen*referat
Datum: 12. Juni 2014, Donnerstag
Uhrzeit: 19:00 
Ort: Seminarraum 22/E25, Juridicum, Heger-Tor-Wall 14, 49074 Osnabrück
 
 
 
Heute weiß kaum mehr jemand, dass die Frau­en­be­we­gung 1968 mit dem Anliegen anfing, die Gesell­schaften so zu verän­dern, dass Frauen darin Kinder gebären können, ohne selber dadurch Nach­teile zu haben und ins Abseits zu geraten. Diese Anfänge waren inter­na­tional und anti­pa­tri­ar­chal. Die begin­nende neue Frau­en­be­we­gung fühlte sich verbunden mit dem Kampf gegen Ausbeu­tung und Armut. 
 
Die Frauen damals fragten sich: Was eint uns, was trennt uns? In welcher Weise profi­tieren wir in den west­li­chen Ländern von den herr­schenden (Ohn)Machtsverhältnissen? Wie lässt sich die Arbeit gegen Ausbeu­tung mit der Arbeit gegen das Patri­ar­chat verbinden? Was ist Gleich­be­rech­ti­gung, was ist Befreiung? Das waren Fragen, die poli­tisch beant­wortet werden wollten und die schon Anfang der sieb­ziger Jahre zu lähmenden Krisen führten. Als Alice Schwarzer 1971 die 218 — Kampagne von Frank­reich nach Deutsch­land brachte, nahmen die vielen beste­henden Gruppen dies  erleich­tert auf, sie gab ein gemein­sames Ziel und  befreite wenigs­tens vorüber­ge­hend von unbe­ant­wor­teten Fragen. Die Bewe­gung hatte unge­heuren Zustrom und die viel­fäl­tige Praxis der betei­ligten Frauen verän­derte das Bild der Bundes­re­pu­blik und machte sie demokratischer.
 
Zwei­erlei blieb aller­dings auf der Strecke: Theo­re­ti­sches Arbeiten bekam etwas Anrü­chiges und Frauen mit Kindern gerieten in die Minder­heit mitsamt ihren Fragen zur Frau­en­grund­si­tua­tion, der Gebär­fä­hig­keit.  Die inzwi­schen durch­ge­setzte „Pille“ machte es möglich, dass sich junge Frauen zum ersten mal in der Geschichte um sich selber kümmern konnten, sie mussten nicht mehr schwanger werden, sie wurden es auch nicht und so gerieten Mütter­po­litik, Kinder­po­litik, Gebär­streik, die Ausein­an­der­set­zung mit den christ­li­chen Kirchen und das Nach­denken über neue stabile Lebens­formen für Kinder und Erwach­sene trotz weniger mono­gamer Sexua­lität  ins Abseits. Dieser Mangel oder auch: diese Reali­täts­ferne trieb auch Frauen aus der Bewe­gung wieder hinaus. Manche gingen in die etablierten, andere in die neu entste­henden Parteien, in kleine selb­ständig arbei­tende Gruppen oder auch in die RAF. Diese Flucht aus der Bewe­gung heraus  bei gleich­zei­tigem dauernden Zulauf zu ihr  blieb aber den meisten Betei­ligten und beson­ders der Öffent­lich­keit verborgen. Die daraus entste­henden Konflikte kamen nur noch in Abständen und in verein­zelten Ausbrü­chen an die Oberfläche.
 
Über einige dieser Konflikte erzählt der Film.
 
Deutsche Originalfassung, Deutschland, 2005, 92 Minuten, 
Regie: Helke Sander
 
Veranstaltet von: Autonomes Fem*ref in Kooperation mit der Initiative Unifilm der Universität Osnabrück 
Datum:  17. Juni 2014, Dienstag
Uhrzeit: 20:00 Uhr   
Ort: EW-Gebäude, Hörsaal 15/10, Universität Osnabrück Seminarstraße 20, 49074 Osnabrück 
Unkostenbeitrag: 2,50 € 
 
 
 
 
"ist jetzt alles nicht mehr gender sondern intersektional?
 was intersektionalität in politik und forschen 
bedeuten kann und nicht sein kann."
 
intersektionalität wird immer populärer - und ersetzt zunehmend feministische politiken, gender-ansätze und andere anti-diskriminierungs-strategien, die nur von einer form der diskriminierung ausgehen. intersektionalität hingegen betont die vielschichtigkeit von diskriminierung, die nicht-trennbarkeit von sexismus/genderismus, rassismus, klassismus, diskriminierung über be_Hinderung zum beispiel.
 
gibt es unzählige diskriminierungsdimensionen? was ist mit aussehen (lookism), mit sexualität, alter (adultismus)? ist es möglich, alles zu berücksichtigen in politik und forschung? wann und wie treffe ich welche entscheidungen? was sind die vorteile, was sind aber auch gefahren von intersektionalität? auf diese fragen gehe ich in dem vortrag und der nachfolgenden diskussion ein.
 
profx. drx. lann hornscheidt ist professx für gender studies und sprachanalyse am zentrum für transdisziplinäre geschlechterstudien der humboldt-universität zu berlin, gastprofessx in finnland, schweden und österreich sowie in transfeministischen projekten aktiv (u.a. ak feministische sprachpraxis, xart splitta e.v.). arbeitsschwerpunkte: analysen von diskriminierung und privilegierungen, intersektionalität/interdependenzen, feministische sprach_handlung.
 
referierx:  lann hornscheidt
veranstaltet von: autonomes schwulen*referat, autonomes fem*ref, autonomes referat für ausländische studierende
datum: 18. juni 2014, mittwoch
uhrzeit: 16:00 bis 18:00 uhr   
ort:        hörsal 11/213, neuer graben/schloss, 49074 osnabrück
 
 
 
 
In Our Hands:
Community Accountability bei sexualisierter Gewalt
 
Was bedeutet Verantwortlichkeit in deiner “community” (Umfeld)? Was bedeutet es für dich? Was würdest du machen, wenn etwas Gewalttätiges oder Verletzendes passiert zwischen Freund_innen, Kolleg_innen oder Mitgliedern einer Gruppe, der du angehörst? Haben du und deine Freund_innen oder deine Politgruppe einen Plan, wie damit umgegangen wird, wenn ein sexueller Übergriff gegen eine_n aus der Gruppe von einem anderen Gruppenmitglied passiert?
 
‘Community Accountability’ ist ein Konzept, dass von Oragnisationen in den U.S.A. wie Incite! Women of Color Against Violence entwickelt wurde um Täter_innen für gewaltsames Verhalten zur Verantwortung zu ziehen in einem durch das Umfeld organisierten und kontrollierten Prozess, außerhalb von Polizei, Gericht und anderen staatlichen Institutionen, die Gewalt und Unterdrückung aufrechterhalten. Es stellt eine Integration von Unterstützungsarbeit, Prävention und Bildungsarbeit, politischem Aktivismus, und Täterarbeit vor.
 
Workshop in deutscher Lautsprache für alle Gender.
 
tranformativejustice.eu
 
 
Referent_in:  Kollektiv aus Berlin 
Veranstaltet von: Autonomes Fem*ref und Autonomes Schwulen*referat
Datum:  21. Juni 2014, Samstag
Uhrzeit: 13:00 bis 19:00 Uhr 
Ort:                   Seminarraum 22/106, Juridicum, Heger-Tor-Wall 14, 49074 Osnabrück
 
 
Der Hauptanteil der Finanzierung der Veranstaltungen wird getragen von den Autonomen Referaten selbst über ihre Mittel aus der verfassten Studierendenschaft der Universität Osnabrück. Zusätzlich wird die Veranstaltungsreihe aus Mitteln des Landes Niedersachsen in Kooperation mit dem Queeren Netzwerk Niedersachsen und dem VNB gefördert .
 
VNB Logo
 
Logo Niedersachsen

 

 

 

English version below: click here

English version